Sie sind hier: Startseite » Im Hopfengarten

Im eigenen, kleinen Hopfengarten

Klaus Kling in seinem "Hopfengärtle"

Der Hopf´ is a Tropf´...

sagt man in der Hallertau, einem der größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt.

Als Hausbrauer wollte ich immer auch einen eigenen Hopfengarten, nicht nur um hin und wieder damit mein selbstgebrautes Bier zu würzen, sondern auch aus Interesse an der Hopfenpflanze selbst, da mich dieser "Rechtswinder" von jeher fasziniert hat. Und wer es noch nie probierte, sollte mal bei der Hopfenernte eine frische Dolde in seinen Händen verreiben und anschließend an den Handflächen riechen. Das ist einfach ein unbeschreiblicher Duft, der jedem Parfüm den Rang abläuft.

Da ich verständlicherweise nicht genug Bodenfläche als Privatperson zur Verfügung habe und auch nicht genügend Zeit, um einen großen Hopfengarten zu bewirtschaften, habe ich mich dazu entschlossen, einen ganz kleinen, winzigen Hopfengarten (vielleicht sogar den kleinsten der Republik, so titelte einst die "Heilbronner Stimme") anzulegen.

Dieser misst gerade mal ca. 2 x 2 Meter und ist in meinen Garten hinterm Haus integriert. Hier wachsen 6 Hopfenpflanzen (Hallertauer Aromahopfen) an langen Stangen gen Himmel

Zur Ernte werde ich dann Verwandte und Freunde einladen und ein kleines Hopfenzupfer-Fest mit selbstgebrautem Bier feiern.

Hier noch etwas Hopfen-Wissen

Der für´s Bier taugliche Hopfen (Humulus lupulus) besteht ausschließlich aus den getrockneten weiblichen Hopfen-Zapfen (Dolden), die vorrangig zu Pellets gepresst, beim Brauen eingesetzt werden. Aber auch roh, extrahiert und flüssig finden der Hopfen seinen Einsatz.

Der Hopfen ist eine "rechtswindende" Kletterpflanze aus der Familie der hanfartigen Gewächse, die sich an bis zu sechs Meter hohen Stangen (heute Drähte) zur Erntereife (im August/September) hoch windet.

Während des Brauprozesses wird der Hopfen (man unterscheidet zwischen Bitter- und Aromahopfen) beim "Hopfenkochen" bzw. "Würzekochen" zugegeben.

Sein wichtigster Inhaltsstoff (verborgen in der Dolde) ist das gelbe Pulver, das Lupulin, welches die Bitterstoffe darstellt. Die Dolden beherbergen zudem Hopfenöl, Gerbstoffe, Eiweiß und Mineralstoffe, die für den Brauvorgang wichtig sind.

Zusammen führen sie dem Bier beim Brauprozess bittere, aromatische, schaumstabilisierende, eiweiß(aus)fällende und konservierende Bestandteile zu, die das Bier u. a. haltbar machen. Wegen seiner weiteren vielfältigen physiologischen Eigenschaften (z.B. beruhigend, schlaffördernd, keimtötend, desinfizierend, stoffwechselfördernd etc.), ist man dazu geneigt, den Hopfen auch als Heilpflanze zu betrachten.